Gefundenes Fressen

Vegan ist nicht gesünder, sagt die DGE. DGE abschaffen, sagt die SZ.

Die DGE hat ihre lang erwartete neue Bewertung zur veganen Ernährung veröffentlicht. Ergebnis: nicht generell empfehlenswert. Vegan ist nicht gesünder als Mischkost, nicht gut für Babys, Kinder, Schwangere, Stillende, Alte. Das ist der Stand der Wissenschaft. Interessierten Kreisen gefällt das nicht. (Beitrag von 2016)

 

Weiße Flüssigkeit in Gläsern, Mandeln, Sojabohnen

Kann man essen. Muss man aber nicht, zumindest nicht aus gesundheitlichen Gründen: vegane Ersatzprodukte. Hier: Milchimitate. Bild: Shutterstock

 

Das hatten sich die Veganer anders erhofft.

Das lange erwartete neue Positionspapier zur veganen Ernährung sollte tierfreies Essen endlich der Mischkost und der vegetarischen Kost mit Milch und Eiern gleichstellen.

Aber die DGE hat am 12.4.2016 ihren Standpunkt klargemacht – sie bleibt bei der Einschätzung: Vegane Ernährung wird nicht allgemein empfohlen. Besonders nicht für Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende, Alte und Kranke.

Wer alles Tierische weglässt, also außer Fleisch auch Milch, Eier, Butter, alle tierischen Fette, Proteine und sonstigen Produkte, riskiert einen Mangel an wichtigen Nährstoffen und Vitaminen. Das ist besonders für Babys, Kinder und Jugendliche gefährlich, schreiben die obersten Ernährungshüter.

Im Klartext lautet die Position: Wer sich als gesunder, gut informierter Erwachsener vegan ernähren will, kann das machen. Doch selbst dann sollte man sich von Arzt und Ernährungsberater betreuen lassen und sicherheitshalber die wichtigsten Vitamine als Pille einwerfen. Sonst geht es schief.

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Die neue Richtung ist also die alte. Geändert hat sich nichts.

Zuvor war man in der Szene von der Basis bis in prominente Kreise hinein anderer Meinung. Es gäbe, behaupteten die Veganer und ihre Freunde in NGOs, Stiftungen und Verbänden, inzwischen viele wissenschaftliche Belege dafür, dass vegane Ernährung mindestens so gut sei wie Mischkost. Wenn nicht sogar „gesünder“ oder „am gesündesten“, wie gelegentlich kolportiert wurde.

Aber das war nur Wunschdenken. Denn es ist nicht so. Nicht, wenn es nach der Wissenschaft geht.

 

Nicht alle wollen die Kröte schlucken

Und nach der DGE, der wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Ernährung. Die DGE, der alte, schwerfällige Tanker, hat dazu in einem umständlichen Prozedere alte und neue Studien gesichtet, und sich Einschätzungen von Kinderärzten und Ernährungsmedizinern geholt.

Jetzt ist die neue alte Position in Stein gemeißelt. Das ist ein dicker Brocken.

Viele wollen den nicht schlucken. Die Veganer nicht, das ist klar. Interessierte Kreise nicht, wie die Albert-Schweitzer-Stiftung. Die schafft es auf ihrer Homepage, das DGE-Papier in eine Empfehlung für vegane Ernährung umzudeuten – ein Meisterstück der selektiven Textauslegung.

Und bei der SZ wollen auch nicht alle die Kröte runterwürgen.

Aufmerksame Leser des Blattes wundert das. Denn bei der SZ ist ein Arzt der Leiter des Ressorts Wissenschaft, Medizin und Gesundheit, der legendäre Werner Bartens. Seit Jahren wird der Promi-Journalist nicht müde zu erklären, dass jeder Glaube an besondere Ernährungsformen müßig, da wissenschaftlich nicht belegt ist.

Mit diesem Credo tingelt der ausgebildete Internist durch Talkshows von Plasberg bis Maischberger und plädiert für Genuss und Wohlbefinden beim Essen. Alles andere sei verkrampft und führe zu nichts, meint Bartens.

Klipp und klar sagt er in einem Video vom 7.4.2015, das auf der SZ-Homepage zu sehen ist:

„Ein medizinischer Nutzen der fleischlosen oder veganen Ernährung ist nicht bewiesen.“

So weit der Chef.

 

Die SZ leistet sich eine andere Meinung

Man darf aber innerhalb der SZ durchaus anderer Meinung sein. Und daher hat eine Redakteurin aus Bartens` Ressort einen gepfefferten Kommentar zur neuen Veganer-Position geschrieben. Sie sitzt nicht wie der genießerische Bartens in München, sondern in Berlin, der Hauptstadt der Veganer, heißt Kathrin Zinkant und ist keine Freundin der DGE.

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Denn sie verpasst dem hauptsächlich vom Bund finanzierten Ernährungsverein eine unerhörte Breitseite: Das Papier zu Veganern sei an abstrakten Messwerten von Nährstoffen orientiert und sinnlos. Mehr noch, die gesamte, ehrwürdige DGE sei eine Luftnummer, giftet Zinkant gleich am Anfang:

„Es gibt nur wenige Institutionen in Deutschland die sich als wissenschaftlich bezeichnen und trotzdem das uneingeschränkte Vertrauen der Bevölkerung genießen. Und das dann auch noch ohne jeden triftigen Grund. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zum Beispiel.“

Härter geht es nicht.

Dann erklärt die Autorin, dass die DGE in ihrem Veganer-Papier fragwürdige Laborwerte zur Doktrin erhebe, wenn sie auf die kritische Unterversorgung aufmerksam macht, zum Beispiel bei Vitamin B12. Vitamin B12 ist tatsächlich wichtig für Hirn und Nervensystem, ein Mangel kann bei Kindern schwere neurologische Schäden hervorrufen. Davor zu warnen hält Zinkant für falsch.

Das ist wirklich erstaunlich. Wie kann man es für falsch halten, wenn vor einer Gefahr gewarnt wird? Immer wieder gibt es Fälle von vegan ernährten Babys und Kleinkindern, die mit schweren, nicht mehr rückgängig zu machenden Schäden in den Praxen von Kinderärzten landen.

Und worauf sollte man sonst schauen als auf wichtige Nährstoffe? Auf Geschmack? Den muss man schon den Bürgern selbst überlassen. Die Versorgung mit essenziellen Nährstoffen und das Verhüten von Schäden sind faktisch das Einzige, worauf staatlich bestellte Ernährungshüter achten können.

Aber Zinkant hält das ganze Problem für irrelevant und generell das Pochen auf Nährstoffmengen für verfehlt:

„Was aber noch wichtiger ist: Wieder fällt niemandem auf, wie frappierend einseitig diese Art der Nahrungsbetrachtung bleibt. Es dreht sich alles darum, eine Tabelle von Nährstoff-Sollwerten einzuhalten. Die Wahrnehmung von Lebensmitteln ist fixiert auf die Frage, ob etwas besonders „reich“ oder „arm“ an X und Y ist. Wie es dem Veganer oder der Veganerin geht, spielt keine Rolle. Ob solches Essen schmeckt oder gut tut. Oder ob es wirklich krank macht.“

Jetzt ist die DGE ja schon Kummer gewohnt. Viele flicken ihr am Zeug: Ihre Nährstoffempfehlungen seien nicht belegt, die Lebensmittelpyramide falsch aufgebaut, die empfohlene Menge an Protein willkürlich, Fett zu Unrecht inkriminiert, Kohlenhydrate und Vollkorn ebenso zu Unrecht bevorzugt, die gesamte DGE sei verbohrt, unterwandert von Nazis, verschwende Steuergelder – alles schonmal dagewesen.

Man kann das sogar bei Wikipedia nachlesen, samt Alt-Kritik von 1999.

 

Mein Bauch gehört mir

Tatsächlich hat sich die DGE bei vielen ihrer Aufgaben nicht mit Ruhm bekleckert, etwa bei den Empfehlungen zum Schulessen, zur Kinderernährung und zur Bekämpfung des Übergewichts, aber auch bei der generellen Ernährungsdoktrin.

Da fruchtet nämlich nichts. Kindern Magermilch statt Vollmilch aufzuzwingen, ist für den gesunden Menschenverstand widersinnig und inzwischen auch wissenschaftlich stark in der Kritik. Und von den öden Ratschlägen, mehr Vollkorn, Äpfel und Karotten zu essen, werden die Deutschen nicht dünner.

Nicht nur, weil es möglicherweise die falschen Ratschläge sind. Sondern auch, weil die Menschen sich generell nicht an „Ernährungsempfehlungen“ halten. Das gilt international, alle Institutionen klagen darüber: Die Leute essen einfach, was sie wollen.

Vielleicht wirklich, weil die genormten, sterilen Regeln an Esskultur und Geschmacksvorlieben vorbei gehen. Selbst wenn alle gebetsmühlenartig das hohe Lied von Vollkorn, Obst und Gemüse singen – der überwältigenden Anzahl von Menschen schmeckt und bekommt das nicht.

Sicher aber auch deshalb, weil das Feld der Ernährungswissenschaft von Haus aus mit Unschärfen belastet und von Ideologien bedroht ist. Deshalb ist das Anliegen selbst, irgendwie für „gesunde“ Ernährung sorgen zu wollen, immer noch legitim. Aber auch das gilt international: Keiner macht es besser als die DGE. Alle sind praktisch gleich erfolglos und einseitig.

 

Wie Veganer sich so fühlen, ist kein Maßstab

Trotzdem schießt Zinkant ihren Giftpfeil auf das falsche Ziel. Denn erstens ist die DGE nicht dafür da, Leute dabei zu beraten, wie sie eine spezielle, selbst erfundene Kostform praktizieren.

Die DGE gibt Empfehlungen für die breite Bevölkerung, nicht für winzige Randgruppen. Schön ist im Papier nochmal nachzulesen, dass der Anteil der Veganer daran verschwindend gering ist. Offizielle Zahlen gibt es sowieso nicht, Schätzungen liegen bei nur 0,1 Prozent bis höchstens einem Prozent. Letzteres ist übrigens nicht gesichert und geht zurück auf interessierte Kreise, deren Anliegen es ist, die Zahl der Veganer hoch erscheinen zu lassen.

Dafür die Maschinerie eines Positionspapiers anzuwerfen, ist fast schon unverhältnismäßig. Aber Anlass war wohl das hohe Presseinteresse, wie eine Mitarbeiterin der DGE-Pressestelle am Telefon durchblicken ließ. Dort häuften sich in den letzten Jahren die Anfragen zu veganer Ernährung – was übrigens in interessantem Missverhältnis zur Zahl der echten Veganer steht.

Wie auch immer: Wie sich einzelne Veganer so fühlen, wenn sie ihr Gemüse verdrücken, können die Ernährungshüter nicht berücksichtigen. Auch nicht, wie sie sich fühlen, wenn die wissenschaftliche Lage klar sagt, dass vegane Ernährung ein Risiko darstellt.

Was Zinkant aber verlangt, ist eine Spezialberatung für engagierte Tierfreunde mit restriktiven Kostformen (ja, restriktiv, so steht das – richtig – im DGE-Papier).

Wie es den restriktiven Essern also mit der wissenschaftlichen Einschätzung geht, und ob ihnen ihre Lebensmittelimitate schmecken oder guttun, kann kein Problem der Allgemeinheit sein. Die finanziert schließlich die DGE.

 

Fünf Millionen für die Aussage des Jahres

Ganz wüst wird Zinkant am Ende. Sie unterstellt der DGE, dass sie von Interessen geleitet ist und schlägt vor, den Laden aufzulösen:

„Aber die DGE genießt das Vertrauen. Oft wird es auch damit begründet, dass der Verein zu 75 Prozent staatlich finanziert wird. Das klingt so unabhängig. Vielleicht gehört ja doch einmal infrage gestellt, ob die öffentliche Hand jährlich mehr als fünf Millionen Euro in redundante Nährstoffpredigten investieren muss.“

Zur Beruhigung von Frau Zinkant kann man jetzt aber hervorheben, dass das Veganer-Papier so nutzlos nicht ist. Denn die Ernährungshüter destillieren aus der aktuellen Studienlage noch etwas heraus: Gleich welche vegetarische Ernährungsweise, sie ist einer maßvollen Mischkost mit Fleisch, Milch, Butter und Eiern nicht überlegen.

Wörtlich:

„Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse kann derzeit nicht von einem gesundheitlichen Vorteil von Vegetariern gegenüber sich vergleichbar ernährenden Mischköstlern mit einem geringen Fleischanteil in der Ernährung ausgegangen werden.“

Die vegetarische Fama, an der seit 2010 gestrickt wird, lautet ganz anders. Denn das Selbstverständnis und die PR-Maschinerie der Vegetarier-Veganer beruhen zu einem großen Teil auf dem angenommen Gesundheitsvorteil. Er heißt: Der Verzicht auf Tierprodukte schützt vor Übergewicht und schlimmen Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herzinfarkt, Rheuma oder Gicht und verleiht ein längeres Leben.

Aber nochmal: Es ist nicht so. Mit Fleisch, Eiern, Speck, Milch und Butter kann man auch länger und gesünder leben.

Welche Erleichterung: Wir haben die Wahl. Und 80 Millionen Bundesbürger müssen sich nicht grämen, wenn sie Butter aufs Brot schmieren oder die Grillwurst auf den Rost werfen.

Allein dafür haben sich die fünf Millionen für die DGE dieses Jahr schon gelohnt.

 

©Johanna Bayer

Das DGE-Positionspapier zur veganen Ernährung

Der Kommentar von Kathrin Zinkant in der SZ

Das Video zum Zitat von Werner Bartens, 7.4.2015, SZ

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14 Kommentare

  1. Felix Alb

    Text leider sehr polemisch.

  2. Elmario

    Tha, das liegt daran, dass Veganismus „erfunden“ wurde, weil einige Menschen (insbesondere wenigstleistende Bürositzer) nicht mit der Idee klar kamen, dass Menschen Tiere essen.
    Veganismus wurde NICHT erfunden, weil es irgendeine Basis im Sinne einer „besseren“ Ernährung gäbe. Und deshalb wird bis heute geradezu krankhaft dafür gekämpft, eine Ideologie mit erfundenen Argumenten Anderen aufzuzwingen.

  3. Herrmann

    Wer der WHO glaubt … Man lese „Der grosse Cholesterin Schwindel“ von Anthony Colpo, wohl weniger spezifisch als Gegenargument gg. die WHO, als vielmehr um zu erkennen, wie einfach eine Gesellschaft an der Nase herumzuführen ist. Dass rotes Fleisch krebserregend sei, basiert auf einer Studie von Alan Keys und Konsorten, und ist lange als unwissenschaftlich widerlegt worden.

    Dann sollte man sich den Aufbau der Studien mal anschauen. Da werden den Probanden dann Fragen gestellt, wie viel von X haben sie in den letzen y Monaten gegessen. Abgesehen davon, dass die so erhobenen Daten völlig unzureichend sind, werden gleichzeitig mögliche andere Faktoren und Umwelteinflüsse überhaupt nicht berücksichtigt.

    Es gibt eine einzige Studie, die versuchte herauszufinden, ob ein Mensch alleine von Fleisch sich ernähren kann, oder welche negativen Effekte eine solche Ernährung mit sich bringen könnte. 2 Männer ernärten sich, in einer klinischen Studie, ein Jahr lang nur von Fleisch.

    PROLONGED MEAT DIETS WITH A STUDY OF KIDNEY FUNCTION AND KETOSIS.*
    BY WALTER S. MCCLELLAN AND EUGENE F. Du BOIS.

    „In these trained subjects, the clinical observations and laboratory studies gave no evidence that any ill effects had occurred from the prolonged use of the exclusive meat diet.“

    Beweist zwar nicht, dass rotes Fleisch keinen Krebs begünstigt, widerlegt allerdings alle anderen Mythn ums Fleisch essen. Es gibt auch Studien, die sich gg. die Krebstheorie spezifisch wenden, aber…

  4. Herrmann

    Danke für den Artikel. Eine Korrektur jedoch. Veganer sind keinesfalls Tierfreunde. Bevor ein Feld Weizen, z.B., bestellt werden kann, muss erst mal jegliches dort vorhandene Leben entfernt werden. Letztlich sterben nicht nur Vögel, Hasen, Mäuse, Insekten, etc., sondern – spätestens durch die Anwendung von Chemikalien – auch sämtliche Kleinstlebewesen, also Mikroben und dergleichen. Und da hört es nicht auf. Nutzpflanzen haben kein tiefes Wurzelwerk, im Vergleich zu Steppenpflanzen, die Wasser und Mineralien tief aus dem Boden an die Oberfläche transportieren. Im Grunde genommen wird unsere Mutter Erde, an der spezifischen Stelle, getötet. Kein vernünftig denkender Mensch ist für das qualvolle oder sinnlose Töten von Tieren, was – und da haben Veganer Recht – bei der Industriellen Fleischproduktion passiert. Daran sind aber nicht Fleischesser Schuld, sondern Profitgier. Das Gegenargument, Kühe (z.B.) würden mehr Mais- und Kornanbaufläche benötigen als wenn wir Menschen uns gleich nur vegan ernähren würden, ist ebenso nur bei industrialisierter Fütterung der Tiere haltbar. Die selbe Fläche Land, die ausreichen würde, um Hühner und Ziegen zu halten um eine Familie zu ernähren, wäre niemals in der Lage diese mit genügend veganen Lebensmitteln zu versorgen.

    Die Frage, die sich Veganer einmal stellen sollten ist, wem es nützt. Die sechs grössten Nahrungsmittelhersteller sind Agrarfirmen, oder Agrarproduktfirmen – u.a. Monsanto. Mehr passt nicht in den Kommentar. Forscht selbst.

  5. Conny

    Der Beitrag ist gut gelungen und ich musste an der ein oder anderen Stelle schmunzeln 😉

    Ob Veganismus wirklich gesünder ist oder nicht, ist doch garnicht mal so wichtig. Fest steht allerdings, dass eine rein pflanzliche Ernährung mit allen essentiellen Nährstoffen versorgen kann. Das wird ganz gut in diesem Beitrag hier erläutert: (LINK zu Veganer-Portal)

    Es kann sich also jeder selbst aussuchen, wie man sich ernährt und dabei sollten wir es belassen.

    Liebe Grüße,
    Conny

    • Kommentar des Beitrags-Autors

      Liebe Conny,
      ja, es stimmt, Erwachsene können sich selbst aussuchen, wie sie sich ernähren wollen. Es gibt Leute, die von Haferflocken und Energie-Drinks leben, oder von Fertiggerichten und Fastfood. Sie müssen dann selbst die Konsequenzen tragen. Aber bei Kindern ist das anders, da stehen Eltern in der Verantwortung. Die Entscheidung der DGE ist deshalb auch auf Rat von Kinderärzten zustande gekommen, die die Fakten von allen Seiten kennen, wissenschaftlich wie aus ihrer Praxis. Der Artikel, den Du mir als Link geschickt hat, ist leider keine gute Quelle. Und interessanterweise steht selbst in diesem Beitrag, dass Veganer Vitamine und essenzielle Stoffe aus Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich einnehmen sollten, um, wörtlich, „Nährstoffmangel vorzubeugen“. Dann werden da noch irgendwelche Studien zitiert, in mindestens einem Fall sagt die Studie gar nicht das aus, was der Verfasser suggeriert, wie ich beim Querlesen über das Papier gesehen habe. Erstaunlich, welche weitreichenden Konsequenzen der Autor daraus zieht. Das halte ich nicht für seriös und solche Links möchte ich nicht über meine Seite verbreiten. Daher habe ich die URL gelöscht.
      Viele Grüße
      Johanna

  6. Stefan Stulle

    Sehr feine Kritik, dem ist kaum was hinzuzufügen. Vor allem, weil sie aufdeckt, dass Propagandisten mit der Wissenschaft wenig am Hut haben und selbst gegen jene, die es kaum schaffen, als Wissenschaftler wissenschaftliche Standards zu erreichen, angreifen.
    Veganer sind ebenso Vertreter der Esoterik, wie Heilpraktiker und Gedöns.

  7. Ganz aufrichtig: Danke für diesen Lichtblick von Blog! 🙂

    • Herrmann

      Verzeihen Sie meine Direktheit, aber selbst ich glaube eher der DGE, als einer schlecht aufgemachten, Impessum-losen Veganer-Webseite eines Menschen, der angibt Informatik studiert zu haben, und oben drein Computer Kunst. Dem Design der Webseite nach zu urteilen, kein sehr guter – Veganer oder Programmierer, suchen Sie es sich aus.

      Der Autor ist, mit etwas Mühe, doch zu finden, und es stellt sich heraus, dass er anscheinend Anti-Alles ist. Nur woFÜR er genau ist macht er nicht ersichtlich. Ach ja, um den Menschen handelt es sich um Sie. Ziemlich dreist, sich selbst zu zitieren, oder zu verlinken.

  8. Johannes Kaufmann

    Ich halte eigentlich recht viel von Frau Zinkanth. Und ihre Kritik an der DGE ist meines Erachtens auch in vielen Punkten berechtigt. Allerdings könnte Sie sich hier selbst beim Wort nehmen: „Wie es dem Veganer oder der Veganerin geht, spielt keine Rolle.“ Auch das wird wissenschaftlich untersucht, zum Beispiel in Österreich. Mit dem Ergebnis: Vegetarier sind (nach eigener Einschätzung!) weniger gesund, haben mehr chronische Krankheiten, eine niedrigere Lebensqualität und nehmen häufiger medizinische Leistungen in Anspruch als die Fleischesser aus verschiedenen Vergleichsgruppen: http://journals.plos.org/plosone/article/asset?id=10.1371/journal.pone.0088278.PDF

  9. Peter Teuschel

    Der Kommentar von Kathrin Zinkant ist im besten taz-Stil gehalten. Wahrscheinlich eine Reminiszenz an alte Zeiten. Hat für mich so etwas von „alles was vom Establishment kommt, ist sch…“ Also fast schon retro. Wäre es nicht so traurig, dass sich eine junge Journalistin freiwillig vor so einen ideologischen Karren spannt, könnte man fast etwas wie Sympathie für diese scheinalternative Haltung verspüren. Durch den aggressiven Duktus bekommt ihr Kommentar aber etwas unangenehm Nervöses.