Küchenzeile

Küchenzeile: Zigeunersauce und Mohrenkopf – was man noch sagen darf

Die Deutschen lieben das sogenannte Zigeunerschnitzel - trotz Kritik / Bild: Stockcreations

Seit Jahren kommt immer wieder Kritik, jetzt prescht ein Hersteller vor: Knorr benennt seine „Zigeunersauce“ um. Was als politische Empfindsamkeit daherkommt, ist aber nichts als Marketing.

Knorr hat seine Zigeunersauce umbenannt. „Paprikasauce Ungarische Art“ soll die Tütenware jetzt heißen, andere Hersteller denken über „Balkansauce“, „Puszta-Sauce“ oder sonst irgendwas mit Ungarn nach.

Eigentlich ist das keiner Erwähnung wert.

Aber die Aufregung war groß: Was ist schlimm an Zigeunersauce oder Zigeunerschnitzel? Darf man denn gar nichts mehr sagen?

Empörte Sprachschützer warfen sich für Bestandsschutz in die Bresche, empfindsame Pädagogen pochten darauf, dass das Wort „Zigeuner“ rassistisch und diskriminierend sei und am besten ganz aus dem Wortschatz verschwinden müsse.

Quarkundso.de äußert sich in dieser verzwickten Lage wie immer völlig neutral. Das Editorial dazu übernimmt die Chefredakteurin persönlich, die im Nebenberuf was mit Sprache gelernt hat. Zu irgendwas muss das ja mal gut sein.

Am Anfang  unserer nüchternen Betrachtung steht ein Blick aufs Reelle: Hersteller benennen ihre Produkte grundsätzlich nach Marketinggesichtspunkten – Namen sind ein Kalkül mit Klang und Konnotation.

Weil sie die Käufer ansprechen sollen, tüfteln Werbeagenturen für viel Geld Namen für neue Produkte oder Marken aus und prüfen, wie sie wirken.

Bezeichnungen und Markennamen werden aber auch wieder geändert, wenn Verkaufsstrategen es für richtig halten.

 

„Raider heißt jetzt Twix – danke für nix“

Das passiert zum Beispiel, wenn ein Produkt international auf den Markt kommen soll und ein nationaler Name nicht mehr passt.

So geschah es einem Schokoriegel der Firma Mars, „Twix“ genannt, ab Ende der 1960er Jahre im Laden –  allerdings nicht in Deutschland.

Hier gab es die Süßigkeit erst seit 1976, unter einem anderen Namen.

1991 wollte der Hersteller das internationale „Twix“ auch in Deutschland einführen, doch die Kundschaft machte nicht mit: Bis heute hat hier niemand vergessen, dass der Riegel eigentlich „Raider“ heißt.

Dafür ist der Slogan „Raider heißt jetzt Twix“, mit dem Mars die Umbenennungskampagne führte, zum geflügelten Wort geworden: Der Spruch steht für Floskeln und viel Lärm um Nichts.

Der Hersteller hat daraus gelernt: Alle paar Jahr macht Mars in Deutschland jetzt Neuauflagen mit limitierten Raider-Riegeln, weil, wie die Firma erklärt, Retro-Produkte einen Riesenhype erfahren.

Das ist kein Zufall.

 

Mohr im Hemd und Negerkuss

Denn besonders wenn Namen schon lange bekannt sind, beharren die Konsumenten auf Vertrautem.

Leckereien ihrer Kindheit wollen sie so und nicht anders nennen: Negerkuss, Mohr im Hemd, Mohrenkopf, Zigeunerschnitzel.

In bayerischen Landgasthöfen können Gäste deshalb noch immer ein gewisses Cola-Bier-Gemisch als „Neger“ bestellen. Meist geschieht das unter viel Gejohle und mit Witzen über politisch korrekte Sprache.

Aber sind diese ebenso hergebrachten wie unbedachten Bezeichnungen wirklich neutral? Oder zumindest „nicht böse gemeint“?

Und überhaupt: Darf man Speisen nach Randgruppen und deren Aussehen benennen? Die Frage wühlt neben der reinen Marketingentscheidung – neue Zielgruppe, neue Trends, neuer Name – tiefe Gefühle auf.

 

Zigeunerwagen TV auf Youtube

Plakat mit Schrift "Kölner ZIgeunernacht", 12.12.2019

Quelle: Maro Drom e.V.

Immerhin: Dass man Gruppen von Menschen nicht einfach fremde Etiketten aufkleben sollte, ist weitgehend Konsens.

Wenn deutsche Sinti und Roma von anderen nicht „Zigeuner“ genannt werden wollen, sollte man darauf Rücksicht nehmen.

Trotzdem ist die Lage nicht eindeutig, denn auch unter den Sinti und Roma selbst gibt es verschiedene Ansichten zur Bezeichnung „Zigeuner“.

Anders als der Verband der deutschen Sinti und Roma e.V. hat zum Beispiel die Deutsche Sinti Allianz e.V. nichts gegen „Zigeuner“, sofern es neutral und als Gruppenbezeichnung verwendet wird.

Auch ein Kölner Sinti-Verein will den alten Namen positiv besetzen und veranstaltet regelmäßig „Zigeunerfestivals“, der eigene Youtube-Kanal heißt „Zigeunerwagen TV“.

Im Ausland ist der Name im neutralen Sinn noch geläufig: französisch „tsiganes“, italienisch „zingara“, ungarisch „ciganyok“ – den Wortstamm gibt es  in vielen europäischen Sprachen.

Eine andere Wurzel ist spanisch „gitanos“ und englisch „gypsy“, ebenfalls eher unverdächtig.

 

„Eskimo“ geht wieder

Grönland-Bewohner: Ob das ein Inuit ist, weiß man nicht

Eine ungeliebte „Fremdbezeichnung“ kann sich im Nachhinein auch als neutraler Name entpuppen, so geschehen mit dem vormals verdächtigen „Eskimo“.

Diese Bezeichnung für arktische Volksgruppen ist inzwischen vom Rassismusverdacht freigesprochen: Linguisten haben belegt, dass „Eskimo“ keineswegs abwertend „Rohfleischesser“ bedeuten muss.

Auch ist „Eskimo“ in Alaska als Sammelbezeichnung für Arktisbewohner akzeptiert, wie der Duden vermerkt – das angeblich politisch korrekte „Inuit“ aber nicht.

 

Die bösen alten Römer

Sklaven: im alten Rom selbstverständlich

Auch „Mohr“ in „Mohrenkopf“ oder „Mohr im Hemd“ hat es in sich.

Sprachsäuberer verstehen das Wort als rassistisch, weil es angeblich dem Kolonialismus entstammt und an Sklavenhandel und den Exoten-Status von deportierten Afrikanern an deutschen Fürstenhöfen erinnert.

„Mohr“ gab es aber schon im Althochdeutschen, wahrscheinlich entlehnt aus dem lateinischen „maurus“, schwarz, mit dem die Römer die dunkelhäutigen Bewohner Nordafrikas nannten.

Die Bezeichnung entspringt also nicht der mitteleuropäischen Kolonialzeit, sondern ist viel älter. Das stützt die Position der Sprachbewahrer, denen die Zensur der politisch Korrekten auf die Nerven geht.

Dumm ist nur, dass die alten Römer natürlich Kolonialherren und Ausbeuter reinsten Wassers waren. Sie haben Unmengen von Sklaven aus besiegten Völkern verkauft, in der Mehrzahl übrigens keine Dunkelhäutigen.

Damit machen, was Fremdbezeichnungen und Kolonialismus angeht, wieder die besorgten Sozialpädagogen einen Punkt.

 

Mauren gibt es wirklich

Mauretanien, Land der echten Mauren

Aber dann kommt das:

Die Bezeichnung „Mauren“ gibt es tatsächlich auch unabhängig von den antiken Sklavenhändlern, nämlich für Berberstämme in Nordafrika.

Das Wort stammt wahrscheinlich aus einer ihrer Sprachen, möglicherweise aus dem Phönizischen, so ganz geklärt ist das nicht.

Jedenfalls gibt es noch heute südlich von Marokko ein afrikanisches Land namens Mauretanien: eine islamische Republik, ihre Bewohner nennen sich selbst Mauretanier.

Noch heute sollen obere Schichten dort Sklaven halten, wie man bei Amnesty International nachlesen kann. Aber das gehört nicht hierher.

Mit der Wortherkunft lässt sich dem „Mohr“ jedenfalls kein eindeutig diskriminierender Sinn bescheinigen.

 

Neger, Feger, Kabelträger

Logo Wissenschaftsblog 2015

Wissenschaftsblog 2015: Sonderpreis der Redaktion „Wissenschaft kommuniziert“

Für Sprachwissenschaftler zählt der Ursprung eines Wortes bei der Bedeutung ohnehin nicht: Entscheidend ist der Kontext, in dem ein Wort auftritt, nicht eine ferne Wurzel.

Der Sprachgebrauch bestimmt die Bedeutung, er zeigt, wie das Wort verwendet wird und welche Konnotationen mitschwingen.

Ziemlich klar ist das beim inzwischen inkriminierten „Neger“.

Den hat der Deutsche von alters her im Kopf, nicht wenige treuherzig: „In dem schwäbischen Dorf, aus dem ich komme, hieß das aber immer so, da ist das ganz normal. Neger oder Negerle, das war lieb gemeint!“.

Mag sein, dass es in einem schwäbischen Dorf so zugeht. Linguistische Daten zeigen trotzdem, dass „Neger“ schon seit dem 19. Jahrhundert als abwertend verstanden und herabwürdigend verwendet wurde.

 

„Neger“ ist ein Schimpfwort

weiße Schale, zwei Schoko-Schaumküsse, früher "Mohrenkopf" oder "Negerkuss"

„Schokokuss“ ist ein gelungener Ersatz. Oder?

Im modernen Sprachgebrauch ist das N-Wort weit überwiegend negativ belegt: Es kommt vor allem in Verbindung mit verächtlichen Attributen vor, darunter „dreckiger Neger“, „dummer Neger“, „fauler Neger“, „Neger stinken“ und „Negerschlampe“.

Das zeigen linguistische Textanalysen eindeutig.

Bauarbeiter, Soldaten und Filmleute sprechen ebenfalls vom „Neger“, gerne auch vom „Bongo“: gemeint sind Lehrlinge, Praktikanten und Leute für niedere Dienste wie Kabeltragen, Bierholen oder Botengänge.

Was ein Neger halt so machen muss. Schon 1999 vermerkte daher der Duden die negativen Konnotationen des Wortes.

Das Bewusstsein dafür ist seitdem gestiegen, inzwischen ist klar: „Neger“ ist ein Schimpfwort.

 

Vom Sarotti-Mohr zum Sarotti-Magier

Eine der bekanntesten Werbefiguren in Deutschland der Sarotti-Mohr

Bei „Mohr“ sieht das anders aus.

Zwar brandmarkt der Duden „Mohr“ neuerdings auch als diskriminierend.

Aber das Wort ist eindeutig verblasst und altmodisch: Niemand verwendet es im Deutschen noch, um Afrikaner oder Menschen mit dunkler Hautfarbe zu bezeichnen.

Allenfalls kommt es im Zusammenhang mit Süßigkeiten oder Namen von historischen Apotheken und Restaurants vor.

Zudem taucht es in christlichen Bräuchen auf, bei denen „der Mohr“ in der Regel ein König, ein Weiser oder ein Heiliger ist.

Das würdigt Menschen nicht gerade herab.

Abwertende Wortbildungen analog zu „Negermusik“ oder „vernegern“ gibt es mit „Mohr“ auch nicht, darauf weist Matthias Heine hin, Redakteur bei der WELT, studierter Germanist und Experte für Sprachwandel.

Trotzdem hat die Firma Sarotti schon 2004 ihren Sarotti-Mohr in einen – hellhäutigen – Sarotti-Magier verwandelt, um dem Vorwurf zu entgehen, man zementiere rassistische Stereotype vom schwarzen Kindersklaven, der den Kakao bringt.

Dabei beruhen die negativen Klischees hier mehr auf dem Bild im Logo als auf dem Wort „Mohr“: dicke Lippen, große, rollende Augen, diensteifrig, tollpatschig.

Das zeigt: Es geht um viel mehr als um ein Wort.

 

Ist das Zigeunerschnitzel ein Lotterschnitzel?

Logo Goldener Blogger

Die Goldenen Blogger: Nominiert als einer der vier besten Foodblogs 2015

Bei Zigeunerschnitzel, Zigeunerspieß und Zigeunersoße verhält es sich wieder anders.

Der Duden vermerkt zwar auch hier, das Wort „Zigeuner“ werde als diskriminierend empfunden, bezieht sich als Quelle aber nur auf den Verband der deutschen Sinti und Roma e.V.

Beim Eintrag zu „Zigeunerschnitzel“ räumen die Sprachexperten jedoch ein, dass der Begriff nur „gelegentlich als diskriminierend“ verstanden oder gebraucht werde.

Ebenfalls nicht abwertend sind viele andere Verbindungen: Zigeunerjazz, Zigeunerprimas, Zigeunerkapelle.

Im Klartext: Die Sprachgemeinschaft betrachtet „Zigeuner“ keineswegs immer und beim Schnitzel erst recht nicht als etwas, das ein schlechtes Licht auf – ja, auf was wirft?

Auf das Denotat, wie Linguisten sagen würden? Also auf den Gegenstand, den das Wort bezeichnet? Ist das Zigeunerschnitzel ein Lotterschnitzel, ein unsteter, diebischer, schmutziger Fetzen Fleisch?

Natürlich nicht.

Die negativen Konnotationen und Stereotype, die „Zigeuner“ für einige – nicht für alle – mit sich bringt, treffen das Schnitzel ebenso wenig wie die Soße.

 

„Nach Art der Zigeuner“

Foto aus Lexikoneintrag Brockhaus: Zigeunerart, à la Tzigane mit Rezept

Aus dem Brockhaus Kochkunst: „nach Zigeunerart“

Tatsächlich ist „Zigeuner“ in der Küche nur ein Fachbegriff aus der Küchensprache, eine klassische Garnitur und Zubereitungsart.

1903 bei Großmeister Escoffier hieß sie „à la tzigane“ – nach Art der Zigeuner.

Paprika ist bei Escoffier allerdings nicht drin, das Gewürz, ohne das in Deutschland eine Zigeunersoße undenkbar ist.

Stattdessen besteht die Sauce a la tzigane aus Kalbs- oder Rinderfond, Tomaten, Champignons, Streifen von gekochtem Schinken und gepökelter Rinderzunge sowie edlen Trüffeln.

So beschreibt es der Brockhaus Kochkunst unter „Zigeunerart, à la Tzigane“ nüchtern, ebenso ist es im Großen Pellaprat und anderen Standardwerken zu lesen.

Nirgends aber steht, dass das Rezept auf Küchentraditionen von Völkern wie den Sinti oder den Roma beruht. Über deren Küche weiß kaum jemand etwas und das Rezept für die klassische Soße „nach Art der Zigeuner“ ist vermutlich eine Erfindung aus dem Paris des 19. Jahrhunderts.

Auch die Paprika-Variante, die als „Zigeunersauce“ in Deutschland so beliebt ist, entstammt laut dem Zentralrat der deutschen Sinti und Roma nicht deren Küche.

Überhaupt haben blumige Namen von Speisen oft wenig Verbindung mit Völkern oder Orten in ihren Bestandteilen: Die klassische weiße Grundsoße heißt „sauce allemande“, deutsche Soße, obwohl sie der französischen Küche entstammt, Dafür heißt die – ebenfalls klassische – braune Soße „espagnole“, obwohl die Spanier sie gar nicht machen.

Der legendäre Escoffier hat die deutsche Soße 1914 übrigens flugs umbenannt, denn zum Kriegsausbruch war etwas „nach Art der Deutschen“ natürlich nicht opportun. Escoffier taufte sie „sauce parisienne“, Pariser Soße.

Ihren alten Namen bekam sie nach dem Krieg wieder.

 

Namen sind Schall und Rauch

Mit dem Fachwortschatz aus der Küchensprache möchten sich gerne auch Hersteller und Gastronomen verteidigen, wenn politische Befindlichkeitsträger gegen „Zigeuner“ im Kombination mit „Schnitzel“ oder „Soße“ protestierten.

Doch auf die Industrie und die Fachwelt hört erstens niemand, wenn es ums Essen geht.

Zweitens sind für politisch bewusste Sprachaktivisten Wissenschaft, Fachsprache oder Linguistik keine Argumente – das Wort muss weg. Und das, obwohl der Zentralrat der deutschen Sinti und Roma bekannt gab, es sei für ihn nicht von erstem Interesse, die Zigeunersoße auszumerzen. Es gibt Wichtigeres.

Drittens reagieren Knorr und andere rein auf den Zeitgeist, und der hat sich geändert: Ein stark sprachempfindlicher, wenn auch eher unwissender Käuferstamm darf nicht verloren gehen.

Das ist schlichtes Marketing.

Um mehr geht es nicht, weder um Bedeutungslehre noch um das Funktionieren von Wörtern und Namen noch um andere linguistische Argumente.

Es geht nur um Empfindungen, Image und Kundenfang. Technisch gesehen ist dabei klar: Namen, in welcher Kombination auch immer, können einen Sinn und einen Bezug zum Gegenstand haben, müssen aber nicht.

Sie funktionieren selbstständig, wie ein Etikett, das man beliebig bemalt, aufklebt und wieder abzieht: Namen sind Schall und Rauch.

 

Ehren mit Essen

Eiscreme, Farben in Schichten rosa, weiß und braun - Erdbeer, Vanille, Schokolade

Klassiker: Jeder kennt das Eis, das nach dem Fürsten von Pückler-Muskau benannt wurde.

Also kann sich einerseits kein Mensch aufregen, wenn ein Hersteller den Namen seines Produkts ändert, um sein Image aufzupolieren oder Kunden zu halten.

Andererseits trägt die Kulinarik auch zur Rettung des Zigeunerschnitzels bei.

Denn der Sinn traditioneller Speisenamen ist fast immer der, eine Person zu ehren oder der Kreation einen edlen Anstrich zu geben: von Pfirsich Melba, Tournedos Rossini oder Boeuf Stroganoff bis zum Chateaubriand, dem Huhn Marengo oder dem Rahmkäse Brillat-Savarin.

Die Küchensprache wimmelt nur so von solchen Ehrenbezeichnungen. Diese funktionieren schlicht als lexikalischer Eintrag: Sie sagen den Gästen, was sie bekommen.

Das gilt auch für einfachere Namen wie Bayerische Creme, Coupe Danmark, Pommes Duchesse oder Forelle Müllerin : Sie verweisen auf ein bestimmtes Rezept, dessen Ursprung, wie bei der Garnitur á la tzigane, oft im Dunkeln bleibt.

Klang und Prestige herrschen dabei vor.

Speisebezeichnungen funktionieren aber selbst, wenn sie „Nonnenfürzchen“, oder, wie bei den italienischen Nockerln, „strangolapreti“ – Pfaffenwürger – heißen: Davon lässt sich niemand abschrecken.

©Johanna Bayer

Knorr benennt die „Zigeunersauce“ um

Beitrag von Matthias Heinen in der WELT zu „Mohr“, „Neger“ und Sprachwandel

Verein Maro Drom e.v.mit Zigeunerfestival und Zigeunerwagen in Köln

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  1. Tobias

    ich jobbte einst in einem schwäbischen Restaurant (in Lübeck!), und dort wurden die Schupfnudeln ganz klassisch „Bubaspitzla“ auf der Karte genannt. Wohl 10x am Tag musste ich erklären was diese Bezeichnung bedeutet, es hat mich stets gegraust. Wie um Himmels Willen soll man denn etwas formulieren was man nie in den Mund nehmen möchte? „Sie haben die Form eines kleinen Penis eines kleinen Knabens…“ Na dann mal guten Appetit

  2. B. Süring

    Gut, dass die Sängerin Alexandra das nicht mehr erleben muss: Ihr Lied „Zigeunerjunge“ müsste nun wohl in „Paprikajunge ungarischer Art“ umgetextet werden! Es ist wirklich zum Haareausraufen!

    • Lilli

      ;-)Ich finde den Gedanken Paprikajunge nach ungarischer Art zum schmunzeln….Sehr schön gesagt ;-)aber stimmt ….witzig ist das ich das Gericht immer als an Kompliment an die daran gebundenen Länder Menschen gesehen habe.
      Zigeuner ist ja immer ein Oberbegriff gewesen Sinti Roma …ich kenne einige..sehr sehr nette gebildete Menschen die sich an dem Namen weder stören noch es verwerflich empfinden.
      Negerkuss empfand ich wie Mohrenkopf schon als Kind nie in Verbindung mit dunkelhäutigen Menschen.
      Mann nannte ja auch Katzen früher und heute Möhrchen ,Mohrli usw.
      Mohr schwarz mehr bedeutet es nicht.
      Schwarz weiss egal was wir sind eins ist doch Fakt wir sind alle gleich.
      Wenn mich jemand Weissbrot nennt ;-)stört mich nicht
      Und die Menschen wofür das alles geändert wird,wenn man mal fragt,kommt die Antwort
      ist doch Schwachsinn!
      All unsere geliebten Gerichte waren positiv auf die Menschen bezogen für mich.
      Ungarischer Gulasch..wow die können das beste kochen.
      Als Kind Papa musste kochen er holte den guten Uncel Bens Reis aus dem Schrank,
      ich wunderte mich weil ein dunkler Herr abgebildet war,
      Papa sagte das ist Uncle Bens
      Er lächelte und sagte was wäre wenn es dein Onkel wäre,
      wäre ungewohnt…
      ich sagte fände ich toll,
      er sagte ich auch
      Es ist ein simpathischer netter Herr den wir dort sahen,
      und wir haben ihn geliebt,es war immer wieder schön zu sagen für uns gibt es nur Uncle Bens.
      wir sahen genau das und nichts anderes!
      In Namen ist kein Rassismus in…

    • Alexander

      Ja und bei Cindy und Bert “ Am Abend da spielt der Zigeuner“ ist es genauso.

  3. Jürgen Kretschmer

    Hallo alle zusammen,
    kommen wir direkt zu Sache. Ich darf nicht mehr Zigeunerschnitzel sagen oder Negerkuss aber in der STVO steht noch “ Rechts vor Links“ gilt das für ganz Deutschland und ist das noch politisch korrekt?
    Das ist doch eine Frage die in die heutige Zeit passt, wo man sich mit Themen beschäftigt die uns nicht wirklich weiter bringen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Jürgen Kretschmer

  4. Gerd Backhaus

    Der beste Beitrag zu dem Thema, auch wenn ich drei Begriffe nachschlagen musste. Aber auch davon wird man ja nicht dümmer! 😉

    Vielen Dank – sehr lesenswert!

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